Fehhlkäufe meiden - 10 Tipps

11 Tipps um Fehlkäufe zu vermeiden

Ich glaube, es ist keine neue Geschichte. Frau Holle hat mal wieder eine Vase gekauft, die nun seit zwei Monaten im Keller verstaubt und nie den Auftritt auf dem Küchentisch bekommt, die die Vase verdient hätte. Und Frau Holle ist um 25 Euro leichter. Ein klassischer Fall von einem Fehlkauf. Auch Herr Holle hat ein paar Hemden im Kleiderschrank hängen, in die er nie passte aber für den Fall gekauft hat, sobald er sein Wunschgewicht erreichen würde. Die Hemden hängen da schon seit einem Jahr einsam herum und Herr Holle hatte 100 Euro dafür ausgegeben. Seien wir ehrlich, jeder von uns war mal Herr oder Frau Holle. Ab und an, immer mal wieder oder alle paar Monate – den Kreislauf zu durchbrechen ist eine Kunst für sich.

Seit zwei Jahren sind mein Freund und ich mittlerweile sehr gut darin geworden Fehlkäufe zu vermeiden. Wir besitzen nur noch Dinge, die uns Freude bereiten, uns dienen und mit Achtung seinen Platz in unserem Leben eingenommen haben. Natürlich sind wir beide nicht perfekt darin aber sind sehr zufrieden mit unserem Einkaufsverhalten. Um dir den Schritt in den nachhaltigen Besitz und Einkauf zu erleichtern, habe ich dir diese 11 Tipps zusammengefasst um Fehlkäufe endgültig aus deinem Leben zu streichen.

1. Akribisch eine Wunschliste führen

Eigentlich ein guter erster Schritt, um seinen Einkaufsverhalten zu überdenken. Durch eine angefertigte Liste an Produkten und Klamotten führst du dir vor Augen, was du normalerweise die nächsten paar Male unbeachtet einkaufen möchtest. Sei bei der Erstellung gerne ehrlich zu dir selbst. Ein neuer Lippenstift, ein neuer Nagellack oder sogar ein Konsumprodukt, welches du oft in der Werbung oder auf Instagram gesehen hast? Du würdest dieses Produkt normalerweise bei deiner nächsten Shoppingtour direkt in den Einkaufswagen pfeffern? Dann solltest du genau diese Wünsche auf deine Liste aufschreiben. Anfangs wirkt die Liste super lang und unorganisiert, aber dafür kommen wir zum nächsten Punkt.

2. Wunschliste nach 2 Monaten überarbeiten

Bevor du jetzt deine Wunschliste abarbeitest, solltest du die Liste zwei Monate ruhen lassen und nicht mehr darüber nachdenken. In den zwei Monaten wirst du merken, an welches der aufgeschriebenen Produkte deine Gedanken öfters gewandert sind. Es sind Momente im Alltag, wo du genau dieses Konsumprodukt vermisst hast. Nach den zwei Monaten schaust du dir deine Wunschliste noch einmal in Ruhe an und streichst die Wünsche weg, die dir in den letzten zwei Monaten nicht mindestens 3 mal in den Sinn gekommen sind. Du hast nicht mehr an den neuen Lippenstift gedacht? Weg damit. Eine neue Pfanne hast du eigentlich auch nicht vermisst? Runter von der Liste! Jetzt sollte die Liste viel kürzer und überschaubarer sein. Nun kommen wir zum spaßigen Teil.

3. Wunschliste als Richtlinie sehen und nicht davon abkommen

Jetzt hast du eine Wunschliste, gefüllt mit Konsumgütern, die du wirklich zu brauchen scheinst. Diese Liste solltest du bei jedem Einkauf, jeder Tour und Onlineshop-Trips vor Augen halten. Die Liste gilt nun als Richtlinie. Natürlich kannst du im Laufe der Zeit deine Wunschliste überarbeiten, neue Wünsche hinzufügen und auch alte Wünsche von der Liste streichen, die dich am Ende doch nicht wirklich interessieren. Ich persönlich habe eine digitale Wunschliste auf meinem Handy und demnach die Liste stets bei mir. Auch für Recherchezwecken füge ich relevante Stichpunkte als Beschreibung den einzelnen Punkten hinzu. Für unkomplizierte, einfache Listen empfehle ich dir Trello.

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4. Sich Fragen: Wofür brauche ich das? Wie oft werde ich es benutzen? Was habe ich schon, was ähnlich ist?

Stelle dir bei jedem neuen Wunschprodukt die oben genannten Fragen: Wofür brauche ich es? Wie oft werde ich es benutzen/anziehen? Was habe ich schon, was ähnliche Funktionen hat / ähnlich aussieht? Jedes mal, wenn du dir die Fragen stellst, wirst du oft merken, dass du einige Konsumgüter gar nicht brauchst. Ein Wegwerfprodukt zu kaufen, nur um es mal in Besitz zu haben, ist kein guter Grund für eine Anschaffung. Wie zum Beispiel ein 5 Euro Grill. Einmal gekauft, 2 bis maximal 3 mal benutzt und schon kann der Grill in den Müll. Diese Fragen werden dich vor Fehlkäufen schützen. Die Produkte auf deiner Wunschliste können sich untereinander variieren. Lieber etwas teurere Sportschuhe, die für das Laufen alleine konzipiert wurden oder doch lieber welche für 20 Euro von einer Fast-Fashion Schuhhandlung? In dem du deine eigenen Bedürfnisse genau kennst, wirst du dich für die richtigen Käufe entscheiden.

5. Kaufe nicht auf Verdacht „Irgendwann brauche ich das bestimmt“

Ein weiterer wichtiger Tipp. Die Mentalität „Irgendwann brauche ich das mal“ hatte ich auch sehr lange. Habe meine Lieblingsjeans doppelt gekauft, nur für den Fall, dass meine erste Jeans mal kaputt gehen wird. Oder aus Angst, dass meine Lieblingsgesichtscreme aus dem Sortiment genommen wird. Direkt doch mal drei weitere Tuben in meinem Warenkorb getan, nur für den Fall. Wie Herr Holle eben, jeder kennt das. Aber brauchst du das wirklich? Schmeißen wir das Geld nicht aus dem Fenster, da wir nur auf Verdacht einkaufen gehen? Lass solche Gedanken ganz aus deinem Konsumverhalten, denn in meine Lieblingsjeans passe ich nicht mehr rein und diese wurde letztendlich auf Vinted verkauft. Der extra Reiskocher bei meinen Eltern wurde auch nie genutzt und letztendlich hat meine Schwester den geschenkt bekommen, aber er ist ihr während der Nutzung kaputt gegangen und die Garantie war nach 3 Jahren schon längst verfallen.

6. Schnäppchen ignorieren und Produkt genau anschauen

Auch die ganz vielen Angebote, die wir im Schaufenster sehen oder in unserem E-Mail-Postfach zugeschickt bekommen… brauchst du dieses Produkt jetzt gerade wirklich oder kaufst du es ein, da du 30 % Rabatt bekommst? Natürlich sind Schnäppchen nichts schlimmes. Vergiss dein Wunschprodukt dabei aber nicht. Schaue dir das Angebot genau an, ist das Produkt wirklich gut? Passt es zu deinen Ansprüchen? War das Produkt überhaupt auf meiner Wunschliste? Stell dir all die oben aufgeführten Fragen nochmal. Wenn alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet wurden und du das Produkt wirklich brauchst und auch noch 30 % Rabatt bekommst – go for it! Außerdem ist die Wegwerfkultur alles andere als nachhaltig. Demnach kannst du bei wenig Bedarf das Produkt auch ausleihen. Wie zum Beispiel eine Bohrmaschine. Oder du kaufst dir dann lieber ein gutes Produkt gebraucht ein statt ein schlechtes Wegwerfprodukt neu zu kaufen. Qualität siegt über Quantität, vergiss das nicht.

7. Nie emotional einkaufen gehen (Frustshoppen)

Viele Filme glorifizieren das wohl bekannte „Frustshoppen“. Liebeskummer, schlechter Tag, schlechte Klausur – Das wird erstmal mit einer großen Shoppingtour, sei es online oder offline, wett gemacht. Emotional aufgeladen, keinen Sinn mehr für klare Gedanken, und schon ist dein Konto 500 Euro leichter. Die meisten Sachen wirst du nach zwei Monaten nie wieder gebrauchen können und dienen letztendlich als Staubfänger. Bei emotionalen Tagen kann ich dir Yoga, Joggen, Aufräumen, Putzen oder mit Freund*innen wandern gehen empfehlen. Endorphine werden bei hoher Bewegung freigesetzt und mit Freund*innen verbringt man gerne viel Zeit!

Fehlkäufe unterwegs vermeiden
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8. Viel Zeit beim Shoppen einplanen

Unter Zeitdruck einkaufen gehen ist nicht nur stressig, sondern verleitet uns dazu schnell noch ein weiteres Konsumgut in den Einkaufswagen hinzuzufügen. Nimm dir Zeit, lass dich nicht unter Druck setzen. Kaufe gezielt ein Produkt nach dem Anderen auf deiner Wunschliste ein. Plane aber realistisch viel Zeit ein. Du solltest nicht auf Teufel komm raus die ganze Liste innerhalb eines Tages abarbeiten! Um Gottes Willen! Ich persönlich nehme mir pro Produkt gerne sogar Wochen Zeit, wäge ab, schreibe mir wichtige Informationen zu den einzelnen Produkten auf, stelle mir immer wieder die Fragen. Bei Blitzangeboten schaue ich gar nicht mehr rein, da diese dich automatisch unter Zeitdruck stecken. Die Angst, dass du so ein gutes Angebot nie wieder bekommst, kann sehr groß sein. Spontane, undurchdachte Einkäufe sollten vermieden werden. Leichter gesagt als getan, auch ich kaufe ab und zu doch noch ein Notizbuch zu viel ein, aber es hält sich in Grenzen.

9. Ist es ein Trend? Passt das wirklich zu mir?

Weitere äußere Einflüsse können dein Kaufverhalten formen. Wie zum Beispiel Trends! Wenn es um Mode geht gebe ich dir folgenden Tipp: finde deinen eigenen Stil und bleibe ihn dir treu. Ansonsten stell dir bei jeder Versuchung die Frage, ob das Oberteil oder die Hose wirklich zu dir passt. Trendprodukte kommen und gehen, aber deine eigenen Bedürfnisse formen sich langsam und stetig. Trends kannst du eigentlich schnell vermeiden, in dem du dir deine Bedürfnisse, deine Werte, Anforderungen und deine Wünsche klar definierst und dir Zeit vor jeder Anschaffung nimmst.

10. Reviews und Fotos recherchieren

Ganz wichtig ist die Vorarbeit. Bevor ich blind ein Produkt kaufe, sei es ein Fernseher oder nur ein neues Buch, wird Google und Ecosia nach relevanten Bewertungen und Produktfotos durchforstet. Hierbei ist es wichtig, dass man nicht nur nach den Sternen-Bewertungen Ausschau hält, sondern auch den geschriebenen Inhalt genauer unter die Lupe nimmt. Oftmals sind negative Punkte, die in den Bewertungen mit aufgegriffen wurden überhaupt nicht relevant für dich. Wie zum Beispiel bei einer Spiegelreflexkamera. Der eine bewertet diese schlecht, da er ein Profi vom Fach ist und viel höhere Ansprüche hat. Du hingegen bräuchtest einfach nur eine gut funktionierende Kamera, die für Laien prima geeignet ist. Deshalb ist es sehr wichtig deine Ansprüche auch gut zu kennen und nach Bewertungen Ausschau zu halten. Was ebenfalls wichtig ist: Schreibe auch du Bewertungen. Häufig werden Bewertungen nur geschrieben, wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Gute Erfahrungen werden oft nicht im Netz kund gegeben. Wenn du also auch bei guten Erfahrungen eine Bewertung zum Produkt hinterlässt kannst du neue Käufer ungemein damit helfen.

11. Alte Fehlkäufe analysieren und daraus lernen

Der letzte Punkt ist ein Thema für sich. Wer sich selbst und sein Verhalten öfters analysiert wird schnell merken, worin der Ursprung seines Fehlkaufes liegt. Sei hier ehrlich zu dir selbst, rufe dir alte Fehlkäufe in den Sinn und analysiere, warum du ausgerechnet dieses Oberteil/Hose/Vase gekauft hast. Was hat dich verleitet? Wie oft hast du es seither benutzt? Notiere dir die Punkte und greife das Problem am Schopf – meist kaufen wir ein, um ein leeres inneres Loch zu füllen. Oder aus Angst, dass dieses Angebot so nicht mehr wieder auftauchen wird. Oder aus Zeitdruck. Oder es war ein Trend und du wolltest dazu gehören. Wenn du genau weißt, wie die letzten Fehlkäufe entstanden sind kannst du dich darauf konzentrieren dein Kaufverhalten nachhaltig zu verändern.

Zusammenfassung

  • Akribisch eine Wunschliste führen
  • Nach zwei Monaten Bedenkzeit Wunschliste überarbeiten
  • Wunschliste als Richtlinie nehmen und immer wieder bearbeiten
  • Sich ehrlich Fragen, wofür man dies braucht und wie oft man es nutzen wird
  • Nie auf Verdacht ein Konsumgut einkaufen
  • Schnäppchen aus dem Weg gehen
  • Frustshoppen vermeiden – lieber bei emotionalen Tagen sich körperlich betätigen
  • Viel Zeit beim Shoppen einplanen
  • Keine Trends hinterher rennen
  • Reviews und Fotos recherchieren
  • Alte Fehlkäufe analysieren und nachhaltig daraus lernen

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Beitragsbild: unsplash

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